Paul von Lämmersieth

Die Geschichte zu Paul

Zur IWR 2001 in Hamburg wollte das Team der Latte (damals fand das Studium noch am Lämmersieth statt) mit einem neuen Tretboot antreten, also wurde im Jahre 2001 „Paul von Lämmersieth“ gebaut, um in heimischen Gefilden Erfolge einzufahren. Ursprünglich als Schaufelradboot konzipiert blieben ihm diese jedoch größtenteils verwehrt, da er sich gegen die gegnerischen Boote kaum durchsetzen konnte. Wo „Clementine“ noch einen galsfaserverstärkten Holzrumpf aufweist benutzte man bei Paul in erster Linie Kohlefaser. Da man mit diesem Material noch wenig Erfahrungen hatte wurde der Rumpf sehr schwer, aber auch sehr stabil. Da Paul sehr schmal ist und wenig Freibord hat wurde ein Steckschwert mit eingebaut, was zusätzliche Stabilität verleihen sollte, denn der Schaufelradantrieb brachte derartig viel Wasser ins Boot, dass man arg mit freien Oberflächen zu kämpfen hatte.

Die Umrüstung auf Wellenantrieb

Im Jahre 2002 wurde Paul umgerüstet und auf Propellerantrieb umgebaut, um als Versuchsboot für den Neubau „Imperator“ zu dienen. Dies stellte sich als wesentlich effektiver heraus und Paul fuhr auf den folgenden IWRs im guten Mittelfeld mit, 2005 konnte er sogar einen Sieg bei der Europameisterschaft der human powered boats auf der Langstrecke einfahren.

Vor der IWR 2009 in Rostock erfuhr Paul noch einen großen Refit. Das Schwert hatte sich als mittlerweile nutzlos herausgestellt und wurde entfernt und durch eine wesentlich kleinere Kiteboard-Finne ersetzt, der Rumpf wurde komplett abgeschliffen und Dellen und Beulen mit Spachtel ausgebessert. Die gravierendste Änderung war jedoch das Versetzen des Tretrahmens um etliche Zentimeter nach vorne um den Schwerpunkt zu verlagern. Dies wirkte sich so positiv aus, dass auf der IWR ein fünfter Platz im 100 Meter Sprint erzielt werden konnte, und vor allem der dritte Platz im Slalom sowie auf der Langstrecke geholt wurde. Mit einem fünften Platz in der Gesamtwertung war Paul wieder vorne mit dabei!
Dies ist nicht zuletzt auf die großartige Unterstützung zurückzuführen, die das Boot nach dem Refit vom Hamburger Team erfuhr.

Ab jetzt wurde dem Boot wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt und aktive Winterarbeit wurde betrieben um das Boot noch schneller zu machen.
Vergleichsfahrten haben gezeigt, dass Paul nicht viel langsamer ist als der Imperator, entscheidender und limitierender Faktor sind hier die Treter.

Pauls kleiner großer Bruder: Reynold

Nach aktuellen Forschungen zum Widerstand von Paul aus dem Januar 2014 und der Tatsache, dass das Heck ziemlich kaputt ist, gab es neben einer umfassenderen Reparaturaktion auch einen Neubau des Rumpfes in ähnlicher Form – jedoch mit geändertem Antriebskonzept. Aus den angesprochenen Versuchen und Ideen entstand 2014 unser Boot “Reynold”.